Wo stehen wir was unsere Familie angeht? Sind wir mal ehrlich! Wann haben wir zuletzt Falschgeld in der Hand gehabt und versucht uns Häuser zu erschmuggeln? Wann kam der letzte Freudenschrei als wir eine vier gewürfelt haben und so den „Feind“ wieder auf Anfang zu jagen? Falls ihr jetzt denkt es geht hier um die kriminelle Vergangenheit liegt ihr ganz falsch. Das klassische Brettspiel, welches im Zeitalter der Digitalisierung schwer zu leiden hat, ist nun wichtiger und gefragter denn je.
Neulich habe ich von einem Kollegen ein Gespräch mitbekommen. Die Tochter, neun Jahre alt, am Handy mit liebreizender Stimme und einem leichten Betteln im Hintergrund: „Papa darf ich heute wieder an das Tablet?“ Ich habe erfahren, dass er es eine Woche weggesperrt hat weil es zu viel wurde. Radikaler Entzug! Dass übermäßiger Bildschirmkonsum nicht grade gesund ist wird wohl kein Experte bestreiten jedoch sollte es nicht dabei bleiben das Kind damit zu bestrafen ihm etwas wegzunehmen. Vielleicht sollte man die Schuld auch mal bei sich suchen. Warum ist das Kind am Handy/Tablet/PC. Hat es denn nichts anderes zu tun? Doch hat es! Wenn wir dafür sorgen… Zum Glück ist die Zahl der Kinder die noch nie von Monopoly gehört haben noch sehr gering wo man doch vermuten sollte, dass sie nie davon gehört haben. Aber wir sollten hier den Schatz der Gesellschaft erweitern. Es sollte nicht beim Klassiker bleiben. Einfach durch die Regale schlendern und mal schauen was die Welt an Gesellschaftsspielen zu bieten hat. Ich war erstaunt welch Vielfalt sich da geboten hat. Und wenn man dann mal einen Abend zusammen sitzt und die Wände im Labyrinth verschiebt damit Papa nicht mehr weiter kommt wird trotzdem sicher wieder die Frage nach dem Tablet kommen… Aber zumindest ist die Welt für einen Moment nicht digital und das kann sich so gut anfühlen.
Wichtiger jedoch ist es, dass man nicht nach zwei Wochen selber am Mobiltelefon hängt und das Erlebnis zu einer Rarität macht. Schließlich will jeder eine Revanche.