Frauen und Schminken gehört zusammen und ist nichts Neues. Dass dies aber anscheinend einen richtigen Schminkwahn hinter sich herzieht und schon fast als Sucht gilt, war uns auch neu. Einer unserer Mitarbeiter* hat sich mal auf den Weg in eine Drogerie gemacht und beobachtet. Folgende interessante Erkenntnisse möchte er uns hier mitteilen.
Was anfangs nur eine Besorgung für die Freundin sein sollte, wurde ganz schnell zu einem Projekt. Ziel war es einen Concealer zu besorgen und somit auch den Schritt in die Make-up-Welt der Frauen zu wagen. Kein Mann steht gerne vor dem Make-up Regal und wird dabei beobachtet. Dementsprechend war die Devise abwarten bis keiner mehr davor steht, den Concealer suchen und ab damit. Und somit nahmen die Erkenntnisse seinen Lauf.
Erster Versuch: Man(n) schlendert durch die Regale und schaut nach einem Duft, wenn man schonmal da ist. Der Blick ist immer auf die Make-up-Wand gerichtet, wo sich momentan zwei Frauen befinden. Die Duftauswahl ist groß also lässt sich hier sicher die Zeit ein wenig totschlagen. Nach gefühlt 6 Düften und einer inzwischen vom Duft taub gewordenen Nase nochmal ein erhaschender Blick auf die Make-up Wand. Keine Veränderung. Die eine Frau hat Ihre Position gewechselt, die andere steht nach wie vor an der gleichen Stelle. Weitere Düfte müssen dran glauben. Nach genau 20 Minuten der Blick in die entsprechende Abteilung. Kein Durchkommen! Die Frauen haben ihre Position getauscht. Um nicht als möglicher Ladendieb ins Visier zu geraten wird eine neue Abteilung aufgesucht. Diesmal schauen wir was es so an Gesichtscremes für Männer gibt. Eine halbe Stunde ist um und wir schlendern am Make-up Stand vorbei. Drei Frauen diesmal. Die beiden von vorhin und eine, die neu dazugekommen ist. Das wird nichts, wir brechen ab und versuchen es ein anderes Mal.
Versuch Nummer zwei. Vielleicht war es einfach nur Pech und die Rushhour des Einkaufens war auch nicht die beste Idee. Es wird beschlossen halbe Stunde vor Ladenschluss hinzugehen in der Hoffnung, dass kein Andrang da ist. Außerdem wird eine „abgelegene“ Drogerie aufgesucht. Die Chance auf weniger Frauen soll somit erhöht werden. Wir begeben uns direkt zu den Make-ups und stellen fest, dass wieder zwei Frauen davorstehen. Gleicher Plan wie am Tag zuvor: abwarten und sich umschauen. Auch hier vergehen 20 Minuten und eine Änderung ist nicht in Sicht. Die beiden Frauen haben sich nach wie vor nicht von der Stelle bewegt. Ab und an kommt eine Frau dazu und ist wieder verschwunden. Diesmal bleiben wir hartnäckig und gehen von Abteilung zu Abteilung und nehmen uns Produkte mit die wir absolut nicht brauchen, um es wie ein Einkauf aussehen zu lassen. Drei Minuten vor Ladenschluss müssen wir ernüchternd feststellen, dass einer der Frauen immer noch davor steht und sich die Produkte intensiv anschaut und ausprobiert. Uns bleibt nur der Weg zur Kasse, morgen ist auch noch ein Tag.
Nun sind zwei Tage vergangen und die Freundin wird nervös. Der nächste Versuch startet auch hier in einer abgelegenen Drogerie eine Stunde vor Ladenschluss. Die Euphorie ist nicht so groß nach den zwei glücklosen Tagen. Beim Betreten der Drogerie durchläuft uns ein Raunen. Die Make-up Wand ist wieder mal besucht von Frauen, die probieren und schauen. Diesmal wird sich vorgenommen bis ans Limit zu gehen. Der Laden wird komplett durchforstet, Produkte werden in den Einkaufswagen gelegt, nachdem man sich intensiv mit allen Inhaltsstoffen und Produktbewertungen beschäftigt hat. Man lernt Artikel kennen, die einem vorher nie aufgefallen sind und auch hier ist man mittlerweile so weit deren Zusammensetzung auswendig zu kennen. Immer wieder der Blick in die Make-up Abteilung. Nada! Veränderung? Im Gegenteil! Besagte Frauen beim Betreten des Anwesens stehen fast an selber Stelle und machen das, was sie anfangs taten. Probieren und schauen. Und es kommen immer mehr hinzu. Sowas gehört zum Einkaufen aber warum sind die anderen immer noch da? Dies entzieht sich unserer Kenntnis. Wir sind es vielleicht auch anders gewohnt. Langsam wird es kritisch. Wir haben uns seit zwanzig Minuten nicht in Richtung Kosmetikecke begeben, um Auffälligkeiten zu vermeiden. Nun erhoffen wir uns fünf Minuten vor Ladenschluss endlich an das begehrte Produkt zu kommen aber es verschlägt einen fast den Atem und Wut steigt richtig auf. Mit dieser Wut im Magen sind uns nun alle Prinzipien und Grundsätze egal, sodass wir auf das Regal zugehen, den Frauen einen tödlichen Blick zuwerfen und innerlich brodeln. Wie zum Teufel kann man sich eine Stunde nicht von der Stelle bewegen? Warum steht man eine Stunde vor den Make-up Waren und findet nicht das Passende? „Unbegreiflich“ denken wir uns. Wir sind es gewohnt in 10 Minuten komplette Einkäufe zu erledigen wie man aber an einer Abteilung Stunden verbringen kann wird uns wohl immer ein Rätsel bleiben. Sucht, Wahn oder einfach nur von uns übertrieben? Was sagt ihr dazu?
*unser Mitarbeiter war alleine unterwegs. Die „Wir“ Form ist bewusst gewählt worden, da wir alle der selben Meinung bei diesem Thema sind.
Ein Gedanke zu “Frauen im Schminkwahn – eine Beobachtung mit interessanten Erkenntnissen”
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